PRESSE

25. Februar 2019 OTZ

Quirlaer wollen informiert werden

Vertreter der Stadtrodaer CDU-Fraktion hören sich nach der Eingemeindung in Quirla um. Nach Bollberg besuchten die Vertreter der Christdemokraten und andere Interessierte am Sonnabendnachmittag mit Quirla den zweiten eingemeindeten Ort. Dieter Beyer, der für den verhinderten Bürgermeister Robin Kusch sprach, sieht ein Informationsdefizit bei den Einwohnern von Quirla und Dorna in Sachen Eingemeindung.

Quirla. „Wir wollten uns heute einen Überblick verschaffen, wie es um Quirla bestellt ist. Das Wissen brauchen wir, um bei künftigen Entscheidungen im Stadtrat auch mitreden zu können“, sagt Andreas Klaus , Vorsitzender der Stadtrodaer CDU.

Nach Bollberg besuchten die Vertreter der Christdemokraten und andere Interessierte am Sonnabendnachmittag mit Quirla den zweiten eingemeindeten Ort. Dieter Beyer , der für den verhinderten Bürgermeister Robin Kusch sprach, sieht ein Informationsdefizit bei den Einwohnern von Quirla und Dorna in Sachen Eingemeindung. „Man muss die Bürger mitnehmen. In den vergangenen Tagen herrschte bei einigen Bürgern Enttäuschung, da sie sich alleingelassen fühlen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es bei unserer Abstimmung für einen Beitritt nach Stadtroda auch Kritiker gab. 40 Prozent sprachen sich damals gegen Stadtroda aus. Die Leute müssen wir überzeugen. Das geht aber nur, wenn sie über alles informiert werden, was passiert“, sagte Beyer . Er hatte ein aktuelles Beispiel aus Dorna parat. „Da war neun Wochen lang die Dorfbeleuchtung kaputt, dass da einige nicht gut auf Stadtroda zu sprechen sind, ist doch klar, das muss einfach schneller gehen.“ Die Quirlaer und Dornaer hoffen, dass die zugesagten 50 Prozent aus der „Hochzeitsprämie“ auch am Ende tatsächlich in die künftigen Ortsteile zurückfließen. Als Knackpunkte sehen die Quirlaer und Dornaer die Themen Kläranlage, den Zustand der Straßen, die über 60 Jahre alte Tragkraftspritze, den fehlenden Fußgängerüberweg am Dorf­gemeinschaftshaus und den grundhaften Ausbau der Anfahrt zum Kindergarten. Klaus und seine Mitstreiter nahmen sich zwei Stunden Zeit, um den Vertretern aus Quirla zuzuhören und mit ihnen zu reden. „Wir müssen den Leuten, die vielleicht noch immer gegen die Eingemeindung sind, die Skepsis nehmen. Das geht letztlich nur in Gesprächen. Deshalb werden wir als CDU auch wiederkommen. Das kann heute nur ein Anfang sein“, sagte der CDU-Mann.

Kommentar vom Ortsbürgermeister Quirla/Dora:

der Artikel über die „CDU – Begehung von Quirla“ aus der heutigen OTZ war weder exakt recherchiert, noch wurde der Bezug zu mir hinterfragt (ich hätte andere Aussagen getroffen), auch der Bezug zu der Bürgerschaft von Quirla und Dorna ist bei 5 Teilnehmern, davon niemand aus Dorna, ein wenig aus der Luft gegriffen. Einen solchen Artikel würde ich in die Kategorie „Wahlkampfunterstützung“ für die CDU einordnen. Aus meiner Sicht ganz weit daran vorbei, was die Presse zu leisten vorgibt. Aber in einem Landkreis, in welchem sich der CDU – Landrat an die Spitze der Kandidaten des Kreistages stellt, um Wählerstimmen zu fangen… obwohl unwählbar, scheint das wohl in Ordnung zu sein.

Zum Thema Bürgerinformation:

Es gab zwischen mir und dem Bürgermeister von Stadtroda eine Absprache, wonach wir als Gemeinde zuerst über etwaige Änderungen informieren wollten. Das taten wir mit entsprechenden Aushängen an den eigens für solche Zwecke neu errichteten Anschlagtafeln, welche wohlgemerkt in der Region ihresgleichen suchen. Zudem wurden alle Bürger mit mittlerweile 2 Infobriefen in diesem Jahr informiert, was sich ändert und was nicht. Für die Umschreibung der Ausweise wurde zusätzlich von unserem Heimatverein ein zentraler Termin organisiert, welcher auch von vielen Bürgern genutzt wurde. Neben Anschlagtafel und Info-schreiben stehen die wichtigsten Informationen auf unserer Homepage und jeder Bürger kann nach wie vor die Sprechstunde nutzen oder den Ortsteilbürgermeister per Telefon oder WhatsApp fast jederzeit kontaktieren. Sollten das für einige Bürger nicht ausreichend gewesen sein, so tut mir das Leid. Hieraus jedoch eine allgemeine Wertung der mangelnden Information seitens Stadtroda abzuleiten halte ich nicht für korrekt.

Verwendung von Prozentzahlen:

Es mag eine Kleinigkeit sein, aus 37,5% der abgegebenen Stimmen in der Presse 40% unserer Bürger zu machen. Ist es jedoch nicht. Ja, es haben genau 112 von 516 Bürgern aus Quirla und Dorna gegen eine Eingemeindung gestimmt. In der nachfolgenden Gemeinderatssitzung haben 2 von 9 Gemeinderatsmitgliedern gegen eine Eingemeindung gestimmt. Wir leben halt auch in einer Demokratie. 112 Bürger sind jedoch nicht 40%. Und 37,5% all jener, welche die Möglichkeit der Wahl genutzt haben entsprechen auch nicht 40%. Ich stelle mir mal die Reaktion der CDU vor, wenn bei einer Wahl oder Abstimmung aus 37,5% der Stimmen für den Wettbewerber auf einmal 40% gemacht werden.

Straßenlaternen von Quirla nach Dorna:

Zugegebener weise dauerte es ein wenig lange, bis hier die Reparaturarbeiten des Sturmschadens in Angriff genommen wurden. Jedoch konnte dieses Stückchen Freiluftkabel, welches beschädigt wurde, nicht einfach mal geflickt werden. Die gesamt Installation entsprach nicht den Mindestnormen einer Installation. Das verwendete Kabel war kein Freiluftkabel und der innen wie außen vermoderte Anschlusskasten war eher eine Gefahrenquelle. Nach langem Hin- und Her wurde beschlossen, das Kabel ordentlich in die Erde zu verlegen und somit eine langfristige und saubere Lösung schaffen. Eine solche Lösung hätte in Quirla/Dorna eines Nachtragshaushaltes bedurft, der Einholung von insgesamt 6 Angeboten (3 für Tiefbau und 3 für die Elektroinstallation) und mindestens einer öffentlichen Gemeinderatssitzung zum Beschluss der Maßnahme, ganz zu schweigen von der Überlegung, an welcher Stelle die finanziellen Mittel abzuzwacken wären.

Knackpunkte der Quirlaer und Dornaer:

Bei 5 anwesenden Teilnehmern (keiner aus Dorna) von der Meinung der Quirlaer und Dornaer Bürgerschaft zu sprechen halte ich für ein wenig vermessen. Bereits bei dem Thema Kläranlagen scheiden sich die Geister. Ein Teil unserer Bürger hat bereits vor der Intervention des Gemeinderates bei der ZWA im Jahr 2017 eine teure, vollbiologische Kläranlage errichtet. Diese fragen sich nun, inwiefern diese Investition sich zukünftig als rausgeschmissenes Geld darstellt, sollte eine zentrale Abwasserentsorgung Thema werden. In Bezug auf Straßen gibt es ganz sicher in jedem Ort Nachholbedarf, nicht zuletzt geschuldet der zweifelhaften Finanzierung der Kommunen. Dazu gehören in Quirla nicht nur der Weg zum Kindergarten, sondern in beiden Orten die Kreisstraßen, deren Instandsetzung nicht im Ermessen der Gemeinde liegt und zum Beispiel der obere Bereich des Sperlingsberges in Quirla, welcher nicht nur in desolatem Zustand ist, sondern zudem noch als Ersatz für die marode und für landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht passierbare Kreisstraße dient. All diese Dinge sind dem Ortsrat und auch dem Rathaus in Stadtroda nicht fremd. Es kann jedoch nur eins nach dem anderen getan werden. Und leider wird es auch in Zukunft so sein, dass nicht jede Entscheidung, nicht jede Abstimmung den Willen von allen widerspiegeln kann. Das nennt man auch Demokratie. Eine Entscheidung ohne Abwägung, ohne die Anhörung der anderen Meinung fällt für mich unter einen anderen Begriff.

R. Kusch

PS. Trotz meines Schreibens an die OTZ ist der Artikel nach wie vor Online. Ohne Kommentar.